Endlich! Weltklassewellen, Weltklassesurfen!

Zum ersten Mal in der leidgeprüften Contest-Saison 2014 wurde die Dreamtour dank der dreamy Pointbreak-Righthander von Jeffreys Bay ihrem Namen gerecht. 

Selbst in den Runden vor dem Finaltag verzauberte J-Bay uns Webcast-Afficionados mit einem Set-Up, für dass es sich lohnte, die Arbeit links liegen zu lassen: Mindestens kopfhoch, entweder glassy oder offshore und - dank perfekter Sandbänke zwischen den Felsen - immer mit einer barrelnden Endsection. Die Wellen haben also alles richtig gemacht - was man allerdings nicht von allen Beteiligten sagen kann. Hier sind unsere Themen der J-Bay Open:

 

1. Die Silberrücken rulen.

J-Bay hat geliefert, was man von dem Spot erwartet. Klar ist die Welle bei nur 4ft manchem Pro zu schnell, hohe Scores waren bis zum Samstag eher selten. Und trotzdem tat es gut, nach den traurigen Bedingungen in Snappers, Magaret River, Rio und den mittelmäßigen Wellen in Bells und Cloudbreak endlich wieder mehr als zwei Manöver pro Ride zu sehen. One Trick Ponys wie Felipe Toledo hatten es da schwer.

Denn obwohl John John, Medina, Kolohe Andino und natürlich auch Toledo Airs zeigten, bewerteten die Judges zum Glück eher die Fähigkeit, die wunderschönen, aber komplizierten Lines von J-Bay perfekt zu lesen.

Und wer könnte das besser als die Old Guns Parko, Fanning, Taj - normalerweise auch Kelly und Jordy Smith, die in schwierigen Heats stolperten? 

Wenn die Wellen gut sind, dann sind die Silberrücken der WCT nicht zu schlagen. Von einer Wachablösung kann immer noch nicht die Rede sein. Klar, Medina führt die Rangliste an, doch jetzt kommen Spots, in denen die alte Garde wieder dominieren wird, weil sie die Essentials des Surfens in Top-Wellen drauf haben, wie kein anderer.

 

2. The goofies' season. 

Im Semifinal standen zwei Goofyfooter - das gab es seit Occys Run in den 80ern nicht mehr. Sollte Medina tatsächlich Weltmeister werden, dann wird er der erste Goofy Champ seit CJ Hobgood 2001. Eigentlich verblüffend, da die Tourstopp-Verteilung nicht wirklich die Goofies benachteiligt. Komisch ist jedoch, das Goofies jetzt auch in Righthand Pointbreaks weit kommen:

Gabriel Medina gewann Snapper und Matt Wilkinson und Owen Wright schmissen die Favoriten Kelly und Jordy in J-Bay aus dem Rennen. Wieso? Vielleicht, weil es eine Renaissance des Bottom Turns gibt.

Diese wurden durch das Down-The-Line Fliegen der Air Guys in den letzten Jahren ein wenig verdrängt - doch jetzt ist wieder Railwork angesagt und das ist gut so! Wilkos Bottom Turns wurden natürlich mit Occy verglichen und von den Kommentatoren so hymnisch besungen, dass man sich fragte, ob diese Basis für alle weiteren Manöver bereits den Top Turn an Bedeutung für den Score eingeholt hat. Aber wie so oft funktioniert einfach das eine nicht ohne das andere: Yin und Yang, Technik und Style, Bottom Turn und Top Turn, Regulars und Goofies.

 

3. Kellys Titelchancen:

Klar, Kelly ist durch sein Ausscheiden in Round 3 der große Verlierer im Titlerace. Drei Plätze rutschte der 42-Jährige nach unten, ist nur noch Sechster. Aber: Erstens sind die Abstände der Top 7 nicht groß, zweitens hat Kelly damit sein erstes Streichresultat (von zweien am Ende der Saison). Bis zu J-Bay war ein Quarterfinal seine mieseste Platzierung. Heißt:

Wenn Kelly endlich anfängt, Contests zu gewinnen, werden sich alle anderen wundern, wie schnell er wieder Boden gut macht.

Mick und Bourez haben bereits zwei Throwaways, Medina und Taj je eins. Abgerechnet wird zum Schluss - und wer da mehr als zwei schlechte Platzierungen hat, ist raus. Kellys Konstanz in dieser Saison könnte sich noch auszahlen.

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Es bleibt spannend, mögen die Wellen der nächsten Stopps sich ein Beispiel am besten Pointbreak der Welt nehmen!

Hier ist der Highlight Clip mit der besten Action des Contests. Alle sportlichen Details und das neue Ranking gibt es auf der ASP Webseite. 

 

- Jens Steffenhagen

 J-Bay Open 2014 recap

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Respect where it's due: Danke, ASP! Dass J-Bay wieder auf der Tour ist, lässt uns so manchen Samsung Werbespot verzeihen. Foto: ASP/ Scholtz