Freitag Abend, die Ruhe vor dem Sturm. Es schadet übrigens nicht, prophylaktisch den alten lokalen Göttern gebührenden Respekt zu erweisen, denn die waren früher ganz maßgeblich für das Wetter zuständig.
Samstag Mittag: Der Sturm hat in diesem Bereich der Ostsee nachgelassen, es ist fast schon windstill während noch Wellen in amtlicher Größe laufen, wenn auch noch etwas ungeordnet. Die Braut auf dem Bild hat Glück dass ihr Ehemann kein Surfer ist (gilt umgekehrt nachtürlich genauso).
Wasserfarben und ähnliches interessieren den gemeinen Ostseesurfer überhaupt nicht, wenn sich solche Schultern auf dem Teich auftun.
Falls du dich über den nakten Oberkörper wunderst: Die Jungs hier sind nicht sonderlich abgehärtet, es ist einfach sommerlich warm. Der kleine Punkt am Peak der Rechten rechts oben im Bild ist übrigens ein ausgewachsener Surfer, der eine kopfhohe und unfassbar lange Schulter vor sich hat. Also nix wie rein da!
Etwas später kam die Sonne raus und der Wind hatte auf offshore gedreht. Da war sogar dieser Herr am überlegen: Should I go?
Riff No. 7 von 20 (oder war es No. 9 von 37?). Keiner draußen, wie auch bei all den anderen Riffen hier. Welch Verschwendung.
Immer noch Samstag, früher Abend. Mit mehr als einer Short und T-Shirt am Leib schwitzte man sich zu Tode. Auf der Ostsee immer noch Swell. Keiner draußen, bis sich endlich unser Redakteur erbarmte und da raus paddelte. Eine unwirklich schöne Longboard Session im Abendlicht war die Belohnung.
Samstag, gegen 21:30 Uhr. Nu is aber gut. Zeit die Küsten zu wechseln.
Sonntag morgen am Kattegat. Der Sturm begann sich warm zu laufen und schickte die ersten kleineren Wellen.
Die dann mit der ersten richtigen Schauerböe an Höhe gewannen und den Lineup in Bewegung brachten.
Die resultierende Linke hier ist vor allem sau schnell.
…und erlaubt nur den Besten zwischendurch ein bisschen Spray raus zu hauen. Der richtige Stance hilft dabei natürlich.
Am anderen Point liefen auch hin und wieder deftigere Sets rein.
Hier ist Vincent auf so einer Setwelle bereits eine Zeitlang unterwegs und mit einem schönen Stück noch vor sich.
Die Welle ist nichts für schwache Nerven und der Duckdive sollte schon sitzen.
Zwischendurch konnte auch der Kattegat mal idyllisch aussehen.
Noch mal Vincent beim Bremsen auf einer kleineren Welle, seiner letzten nach 4-stündiger Session.
Sonntag Abend ließ der Swell nach und es waren fast alle schon weg.
Zwei Dänen waren noch an der schnellen Linken im Wasser und warteten geduldig darauf, dass rund alle 20 Minuten noch ein Dreier-Set mit brauchbarer Größe vorbei kam.
Die Wellen surften sie dann ungefähr bis zur Hälfte ab und ließen sie dann noch gute 100 Meter ungestört weiter laufen. Eine fast schon surreale Szenerie, wenn man bedenkt dass das ein kleines Randmeer ist.
Montag. Der Sturm war arbeitnehmerfreundlich und hatte Sonntag Nacht seinen Dienst beendet. Montag war der Teich flat und unser Redakteur nutzte die ihm verbleibende Zeit für extrem anstrengende Grundlagenforschung, heißt der Suche nach weiteren brauchbaren Riffen.