Fabian Haegele berichtet direkt aus Margaret River:

Nach einem wolkenverhangenen Tag mit spektakulären Wellen gestern präsentierte sich Margaret River am zweiten Wettkampftag in jeder Hinsicht von seiner allerbesten Seite. Sonne satt, sommerliche Temperaturen und Wellen wie man sie sich besser nicht wünschen könnte.Margaret River Pro 2015 Tag 2

Der Swell hatte über Nacht nur ein klein wenig abgenommen, aber am Mainbreak detonierten nach wie vor ein paar ordentliche Bomben über das Kalksteinriff. Ein frischer offshore Wind aus Nordost bügelte die Wellen glatt und hielt die Tubes an der Box offen. Beinahe einladend sah es aus der Entfernung dort aus, allerdings nur solange sich dort niemand über die Ledge warf und man die wahre Größe der Sets erahnen konnte.

Die Box war auf jeden Fall am Limit, doch die Veranstalter trafen die richtige Entscheidung und schickten angesichts der perfekten Bedingung die ersten Heats dort ins Wasser.

Ähnlich wie am Vortag wurde hier wieder eine unterhaltsame Mischung aus Tuberiding auf höchstem Niveau und brutalen Wipeouts geboten. Besonders erwähnenswert war unter anderem die Leistung von Wildcard Jay Davies, der mit einer dominanten Vorstellung dem amtierenden Weltmeister Medina keine Chance ließ, sehr zur Freude des einheimischen Publikums. Außerdem waren da ein beinahe unmöglicher Airdrop von Adriano de Souza, der sich dank der daraus resultierenden Wertung von 9.80 Punkten gegen Landsmann Alejo Muniz durchsetzten konnte, sowie die bisher einzige 10 Punktwertung für eine Monstertube von Owen Wright, einem Goofyfooter wohlgemerkt. 

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Zum zweiten Wettkampftag wartete Margaret River mit echten Bilderbuchbedingungen auf. Wer genau hinsieht, kann auf der Schulter einige Surfer erkennen und bekommt somit einen guten Maßstab für die wahre Gröβe der Welle. Foto: Fabian Haegele

 

Den Sympathiepreis am heutigen Tag, den holte sich der Neuseeländer Ricardo Christie.

Mit seinem denkbar knappen Sieg gegen Felipe Toledo, nur 0.23 Punkte trennten die beiden am Ende, konnte der sympathische Tourneuling seinen ersten Erfolg in einem Heat auf der WCT verbuchen. Er fühle sich als hätte er gerade den ganzen Contest gewonnen, teilte er den Zuschauern im Interview mit als er wieder festen Boden unter den Füβen hatte, woraufhin der Moderator den Tag kurzerhand zum verfrühten Anzac Day, dem Verbrüderungstag zwischen Australiern und Kiwis, erklärte.

Die Vorhersage für die kommenden Tage verheißt weiter gute Wellen.

Ein wenig kleiner sollte es morgen werden, was bedeuten könnte, dass die Mädels am Mainbreak zum Zug kommen, während die Männer am Morgen noch ein paar Heats in der Box surfen dürfen. Am Samstag soll es dann richtig dick werden, womöglich noch gröβer als am Mittwoch, jedoch mit perfektem Wind. Da könnte Mainbreak dann vielleicht sogar beweisen, dass es einen Termin im Kalender der WCT absolut verdient hat. Und am Sonntag könnte dann eventuell bereits das Finale stattfinden, hoffentlich in der Box. Wir bleiben dran...

Hier sind die Video Highlights der Round 2 des Drug Aware Margaret River Pro 2015

 

Ergebnisse vom zweiten Tag:

Heat 1: Jay Davies (AUS) 15.17 def. Gabriel Medina (BRA) 7.67 

Heat 2: Adriano de Souza (BRA) 13.90 def. Alejo Muniz (BRA) 11.33

Heat 3: Josh Kerr (AUS) 9.33 def. C.J. Hobgood (USA) 4.83

Heat 4: Ricardo Christie (NZL) 13.26 def. Filipe Toledo (BRA) 13.07

Heat 5: Taj Burrow (AUS) 13.67 def. Brett Simpson (USA) 7.17

Heat 6: Owen Wright (AUS) 18.50 def. Dusty Payne (HAW) 10.90

Heat 7: Nat Young (USA) 11.50 def. Keanu Asing (HAW) 2.43

Heat 8: Glenn Hall (IRL) 5.44 vs. Kolohe Andino (USA) 4.90

Heat 9: Adam Melling (AUS) 7.53 def. Bede Durbidge (AUS) 5.47

Heat 10: Italo Ferreira (BRA) 12.26 vs. Wiggolly Dantas (BRA) 11.66

Heat 11: Jadson Andre (BRA) 10.83 def. Matt Banting (AUS) 7.17

Heat 12: Kai Otton (AUS) 16.83 def. Matt Wilkinson (AUS) 13.07