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Auch wenn die Historie und die Performance-Zentrale des deutschen Surfens auf Sylt zuhause ist, richtete sich unsere Aufmerksamkeit in den letzten Jahren eher noch weiter nach Norden. Nordwest-Dänemark wurde, neben dem Eisbach, zur vielleicht meistgesurften Region deutscher Traveller - auf jeden Fall aber zur meistfotografierten!

 

Auf Four-Letter-Island ticken die Uhren anders. Wenn hier die Wellen feuern, greift kaum jemand zur Kamera, jedoch alle nach ihren Brettern. Neos werden hastig in der eigenen Wohnung übergezogen, die 500 Meter zum Strand auf dem Fahrrad zurückgelegt. Für Kameras bleibt kein Platz. Es fehlt den Locals allerdings auch der Antrieb, ihre Sessions zu dokumentieren. Man ist ja nicht im Urlaub - der Surf ist Teil des Alltags. 

 

Daher gibt es wenig Beweise, wie viele gute Tage die Jungs und Mädels abgreifen. Kein Problem - jeder, der mal ein paar Wochen hier verbracht hat, weiß es sowieso. Dänemark hat ja eigentlich den Vorteil der vielen Molen und eines doch recht unregelmäßigen Küstenverlaufs mit kleinen Einbuchtungen. In diesem Frühsommer lief es jedoch anders: NIcht aus dem Land der Wikinger kamen die Sagen von fantastischen Sessions - nein, Sylt war der Place to be. Und zwar genau jeden Sonntag, vier Wochen hintereinander. Den Höhepunkt lieferte der 19. Juni 2011. Alle Spots der Insel liefen, doch ein Secret Spot blieb den Locals, die ihn surften, besonders im Gedächtnis.

 

Einer der Glücklichen war Billabong-Teamrider Markus Mager. Hier erzählt Mager von dem Tag, der einstimmig als einer der besten der letzten Jahre in die Surfgeschichte unserer Lieblingsinsel eingeht:

 

"Wir wussten, dass der Wind am Sonntag um die Mittagszeit einschlafen sollte. Samstag abend saß ich gemütlich bei Kai Krüger zu Hause mit nem Glas Rotwein und wir verabredeten uns für 11 Uhr.

 

Sonntag checkte ich morgens die Wellen in Westerland: Leichter onshore und kabbelig, aber tatsächlich hörte der Wind immer mehr auf zu pusten und das Wasser wurde ruhiger. Ab 11 fing es dann an. Es waren schon ca. 20 Leute aufm Teich und es wurden immer mehr. Krüger holte mich um kurz vor 12 ab. Wir entschieden, andere Spots zu besuchen. Die Nordseeklinik oder der Brandenburger waren sehr voll, es sah stressig aus. Wir hörten später, dass ein SUP-Paddler immer wieder direkt durch den Peak an der Klinik rauschte und von den Hardcore Locals fast aufs Maul bekommen hat. Nichts für uns! Wir cruisten also weiter zu einer abgelegenen Sandbank. Nicht kucken, gleich umziehen war unser Motto. Als wir über die Düne kamen, sahen wir zwei Leute im wasser. Dann ein Blick nach links und: Wahnsinn! Wir sahen einen Peak, der ungeahnte Barrels schmiss!

 

Rennend sahen wir immer wieder superhohle Peaks. Im Wasser waren Tim Schubert, Steve Kalenka und Jan Werheim.

Krüger und ich paddelten wie besessen und jaulend raus und nach dem ersten duckdive war klar... wow!!!

 

Die Welle lief genau an der Kante eines tiefen Trekkerlochs und die Strömung ging aus dem Loch an der Welle vorbei. So entstanden extrem hohlen Sections.  Das Wasser war da wo die Lippe aufschlug nur Arschhoch und die Waschgänge dementsprechend. Warum hatte ich nicht mein 6´´6´Stick dabei?

 

Erste Welle: super! Zweite: eine Hammerwand. Dann kam Maike Riel ins Wasser und ich erfuhr, dass Steves Freundin am Strand fotografierte. Der Wind war inzwischen ablandig. Tim scorte, Jan ebenso. Steve kreiste entspannt und Krüger holte sich eine Backdoor Tube nach der Anderen.

Das war einer der besten Tage der letzten Jahre -  aber wo genau die Superbank liegt, das bleibt geheim. Moin!"

 

Als Sound zu dieser Bildstrecke empfehlen wir Dir die aktuelle Compilation wavemusic BUHNE 16 – ON THE BEACH #3!

 

 

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Der Blick über die Düne: Mager: "Wir rannten los und sahen superhohle Peaks!" Foto: Michaela Parrado