Andreas Brendt lebt in Köln - wenn er denn muss. Seine freie Zeit verbringt er lieber an exotischen Surfspots rund um die Welt. Die Wochen und Monate dafür schaufelt sich Andi regelmäßig frei - seinem Lehrerjob mit Sabbatjahr-Option sei Dank. So wurde der 39-Jährige über die letzten zwei Jahrzente zu einem der weitgereistesten deutschen Surfer. Dieser Lifestyle brachte natürlich auch ein beachtliches Skill-Level mit sich. Besonders in großen Wellen sieht Andi besser aus als die meisten seiner Landsleute. Das war allerdings schon immer so - Skills hin oder her. Sagen wir mal so: Er mag halt die Gefahr.

 

Seine schönsten Abenteuer hat Andi im letzten Jahr zu einem Buch verarbeitet: Boarderlines wurde ein Überraschungs-Hit! Nun plant er den Nachfolger - wir sind gespannt. 

 

Diese Bottomturn-Topturn-Combo brachte der Gute uns aus Lateinamerika mit. Hier sein Bericht von der Session:

 

"Im Sommer 2012 war ich in El Salvador unterwegs. Etwa zwei Wochen zuvor war Tahiti während des Contests von den größten Wellen ever bombardiert worden. Und genau dieser Swell kam nun in Mittelamerika an und bescherte uns unglaubliche Wellen mit einer Periode von 24 Sekunden!

 

Der Swell war mehrere Wochen unterwegs und somit blieb genug Zeit für uns, sich vorher in die Hose zu machen. 24 Sekunden. So was hatte ich noch nie gesehen, geschweige denn gesurft. Die Sequenz stammt vom letzten Tag des Swells und nach einer Menge ums Überleben kämpfen, wars dann kleiner und feiner und plötzlich konnte man wieder an Turns denken. Das ist in Punta Mango nicht immer einfach, weil die Welle fast zu schnell dafür ist (also für meine Fähigkeiten).

 

Am frühen Morgen war es wie immer sehr voll, aber so gegen halb elf sind die Boote verschwunden und da ich eine kleine Unterkunft in den Feldern vor Ort gefunden hatte, schlug meine Stunde. Es blieb den ganzen Tag glassy und zu den absolut perfekten Bedingungen gesellte sich ein einziges Boot mit - und jetzt kommt´s: Mit nur einem Surfer darin.

 

Wir haben uns stundenlang Wellen geteilt, wobei der Australier noch von seiner Freundin fotografiert wurde. Ich war ein wenig neidisch, aber später stellte sich heraus, dass sie immerhin eine Welle von mir einfach mitgeknippst hatte (wohl aus Versehen den Falschen abgelichtet). Ich kann mich noch genau daran erinnern, weil ich aus irgendeinem Grund mit all dem Speed nach dem Takeoff gut zurecht kam und mich mit einer Art Leichtigkeit, also ohne zu viel zu probieren oder richtig machen zu wollen, in den Bottom Turn gelegt habe. Das Ergebnis war super. Totale Kontrolle und irre viel Speed (den man ja leider auf Fotos nie so richtig sieht). Damit war der Topturn dann einfach und ich im siebten Himmel. Die Session ging knapp drei Stunden und, was soll ich sagen, es war einer dieser Tage, die ich nie vergessen werde. Perfekte Wellen sind einfach zu schön dafür."

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Cheers Andi! 

Ab Hl

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