Im dritten Teil seiner "Travel Tales" hat es den Münchener Surfer Michi Mohr wieder an die französische Atlantikküste verschlagen, wo er im Frühsommer schon einmal Station gemacht hatte. Hier ist sein Reisebericht aus dem französischen Spätsommer.
Die beiden ersten Teile seines Travel Blogs findest du hier: "Doing Europe Part 1 - Intro" und "Doing Europe Part 2 - Irland".
Sandbänke
Eigentlich wollte ich längere Zeit im Norden bleiben und sowohl die grüne Insel als auch den Norden der benachbarten Insel noch erkunden, vor allem um dem Sommer-Wahnsinn in Frankreich zu entkommen.
Diesen Sommer war es aber ehrlicherweise so, dass Frankreich und Spanien neben dem Jahrhundertsommer auch fast immer Swell hatte. Keine riesigen Swells, aber man konnte immer surfen. Als ich also auf der Fähre nach Frankreich die Forecast checkte, waren die ersten beiden größeren Swells des Spätsommers absehbar und ich beeilte mich zu einem der Spots mit Top-Sandbänken und wenig Leuten zu kommen.
Der erste große September-Swell ließ die Sandbänke in Hossegor feuern: Wellenporno am Morgen.
Local Knowledge
Ohne die Infos meiner guten Freunde über die Situation der Sandbänke hätte ich vermutlich nicht einmal halb so viele Klasse Wellen gesurft. Ich surfe also fast zwei Wochen am Stück diese magischen Lefts und Rights mit ein paar freundlichen Leuten, Tag für Tag, jeden Tag bis zu acht Stunden. Die Tage verschwimmen, versucht man sich an die Zeit genau zu erinnern bleibt da nur ein Mix aus perfekten Links-und Rechtswellen, viel Baguette, Sonnenbrand, Gauffre avec Nutella dem ein oder anderen Bier und vielen Topless Ladies am Strand.
Der Klassiker in Frankreich: kaum gibt es einen guteen Peak, bauen die Lifeguards ihre Schwimmerzone dort auf.
Dessert muss immer noch sein, Gauffre oder Crepes mit viel Nutella.
Sunset Mood und ein nagelneues Light Summer-Board am Start.
Culs Nuls A-Frame
Für den ersten richtig großen Swell im September begebe ich mich nach Hossegor, wo Culs Nul wieder einmal das heftigste A-Frame auffährt was ich seit letztem Winter in Nazare gesehen habe. 10-12ft. „Freighttrains“, Linke wie Rechte mit nur drei anderen Jungs im Lineup. Dafür erwische ich an dem ganzen Tag nicht einmal zehn Wellen, drei davon werden mir aber für langer Zeit im Gedächtnis bleiben – ebenso wie das Set des Tages welches beschloss genau auf meinem Kopf zu landen.
Bei solch hohlen Linken muss ich erst mal nicht zu Pipe nach Hawaii fliegen.
Einer dieser Abende: acht Stunden Surf und nun ein großes Abendessen und ein Bier
Einer dieser Abende: acht Stunden Surf und nun ein großes Abendessen und ein Bier
Je nach Wind und Swell bewege ich mich nun zwischen Kantabrien und Hossegor hin und her, ist man mobil und flexibel kann man jeden Tag gute Wellen surfen. In dieser Ecke Europas war ich nun viele Jahr nicht mehr, aber aktuell habe ich es wieder lieben gelernt. Nach wie vor flasht mich die Vielfalt an Kulturen, Wellen, Landschaften und verschiedener kulinarischer Köstlichkeiten auf unserem Kontinent.
Room with a view. Wer suchet, der findet.
France_sunset: Kitschiger geht´s kaum. Spätsommer in Frankreich.
Nun wird es Herbst, die Massen an Campervans und Strandtouristen ziehen langsam ab, die Perioden in den Swells werden länger, das Wasser langsam kühler und am Morgen kann es nun auch mal einstellige Temperaturen haben. Es liegt was in der Luft…stay tuned.
Text & Fotos: Michi Mohr