Tropische Insel mit konstanten Winterswells

Wegen der kräftigen Passatwinde ist die Insel Sal besonders unter Wind- und Kitesurfern sehr beliebt. Viele Wellenreiter machen deshalb einen großen Bogen um das tropische Inselparadies. Zu Unrecht! Denn auch an windigen Tagen läuft hier eine erstklassige Welle. Wenn du dich vor Ort ein bisschen auskennst, ist es nicht schwer, auch bei Top-Bedingungen fast menschenleere Wellen zu finden.

Als Teil der kapverdischen Inseln ist Sal eine wüstenartige Insel mit extrem sonnenreichem Klima. Das exotische Inselleben ist geprägt von karger Landschaft, kreolischer Musik und afrikanischer Strand-und Surfkultur. Nordatlantische Tiefdrucksysteme schicken im Herbst und Winter beständige Swells, während im Sommerhalbjahr kleinere Südswells dominieren.

Zahlreichen Breaks bieten exzellente Surfbedingungen und kristallklares Wasser bei ganzjährig angenehmen Wassertemperaturen von 22 Grad aufwärts. Trotzdem ist die Destination in Sachen Surfen immer noch etwas unterbelichtet und an vielen Tagen herrscht jede Menge Platz im Lineup. Insgesamt bietet Sal also eine perfekte Mischung aus konstantem Surf und tropischem Inselfeeling.

Direktflüge mit TUIfly von diversen deutschen Städten ermöglichen eine Anreise in gerade einmal 6 Stunden. Wer sein eigenes Board mitnehmen möchte, sollte aber vor der Flugbuchung unbedingt checken, ob es im Flieger noch ausreichend Stauraum gibt. Denn Wind- und Kitesurfer schlagen mit ihren Materialhaufen kräftig zu Buche. Sollten die Gepäckräume schon zugestopft sein, bieten die Surfschulen im Strandort Santa Maria passendes Material zum Verleih, meistens etwas größere und stabilere NSP Bretter. Im Center der Windsurflegende Josh Angulo am östlichen Ortsrand gibt es aber auch brauchbare Short Boards, sowohl aus Polyester als auch aus Epoxy. Die Mietpreise sind verhandelbar und liegen für zwei Wochen bei etwa 200 Euro.

An den endlosen Stränden im touristischen Süden der Insel gibt es unbedenkliche Einsteigerwellen, während an der nahezu unbesiedelten Westküste Reef Breaks für das gehobene Surflevel dominieren. Die Wellenausbeute im Winter ist etwas besser als im Sommerhalbjahr. Dafür sind die Spots im Sommer noch etwas leerer als ohnehin schon.

Ponta Preta

Ponta Preta klingt wie eine Verheißung. Wenn die Mischung aus Wellenhöhe, Swellrichtung und Windstärke stimmt, ist dieser Break ein echtes Juwel für Wellenreiter. Die Welle ist gigantisch schön, schnell und kraftvoll. An guten Tagen ist sie einfach nur Weltklasse und läuft clean über 300 Meter. Der Wind bläst in der Regel side-offshore und formt perfekte Wellen. Bei Flut ist das Wasser über dem teils felsigen Untergrund flacher und somit steigt das Risiko für unsanfte Bodenkontakte. Gerade am Anfang solltest du also besser nur bei Ebbe rein. Der Spot funktioniert auch für Intermediates, und zwar am besten bei mittlerer Swellhöhe (1 bis 2 m) aus Nordwest. Je nördlicher der Swell, desto größer darf er sein, um auch für Halbkönner noch surfbar zu bleiben.

Der Westen

Die weitgehend unbesiedelte und wüstenartige Westküste bietet jede Menge Entdeckerpotential. Für Erkundungstouren zu einsamen Breaks sind aber Pickups oder Quads mit Allradantrieb angebracht. Einer der etablierteren Surfspots ist Monte Leão (Löwenberg). Selbst an Starkwindtagen bietet der Berg an seiner Ostflanke ausreichend Windschatten für saubere Sessions. Am Ende der Bucht läuft eine sanfte Longboard-Welle, in der neben Intermediates auch absolute Beginner auf ihre Kosten kommen. Wegen des vorwiegend steinigen Untergrunds sind Booties eine gute Idee.

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Der Süden

Am Stadtstrand von Santa Maria steht der Spaß in der Welle klar im Vordergrund. Ein kleines Riff östlich vom Pier im Ortskern des Strandorts formt eine kleine aber feine Welle, die an ordentlichen Tagen durchaus Power hat und bis zu 100 Meter lang laufen kann. Die Welle bricht zwar entlang des Riffs, läuft aber hauptsächlich über sandigem Untergrund und ist ideal für Anfänger. Der Passatwind weht meist schräg ablandig und die Gebäude der Strandpensionen schützen vor allzu starkem Gebläse, so dass auch Kiter nicht auf die Idee kommen, im Lineup aufzukreuzen.

Ausführliche Infos über die besten Surfspots auf Sal mit genauer Spot-Lage, Erreichbarkeit und Angaben zum passenden Surflevel sowie Anreise und Unterkünfte findest du im kostenlosen Surfguide auf: www.surfnomade.de

Tipps auf einen Blick

  • Beste Spots: Ponta Preta (Fortgeschrittene), Monte Leão (Intermediates), Santa Maria Pier (Anfänger)
  • Beste Reisezeit: November bis März
  • Anreise: Mit TUIfly von Düsseldorf, Frankfurt, Hannover, Hamburg, Köln/Bonn, München, Nürnberg und Stuttgart
  • Wetsuit: Boardshorts oder 3/2 Shorty im Winter, Booties für die Reef Breaks der Westküste
  • Einpacken: Sonnencreme mit LSF 50 (ist auf Sal sehr teuer)
  • Unterkunft:  Im Condomínio hinter der Eisdiele Giramondo gegenüber der Hauptkirche von Santa Maria

Text & Fotos: Julian Siewert

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