Surf Film Nacht Lets Be Frank Tour

Wer ist Frank Solomon? Aus dieser scheinbar simplen Frage entsteht in LET’S BE FRANK ein  abgefahrener Spagat zwischen Realität und Fiktion.  Frank Solomon Blue InterviewRegisseur Peter Hamblin geht dem Mythos auf die Spur und dokumentiert das düstere Doppelleben des Südafrikaners. 

Wie muss man sich das Leben eines Underground-Chargers vorstellen? Heldenhaft und glamourös? Oder pleite und abgefuckt? Gerüchte über Affären, Drogendeals und Bare-Knuckle-Fights schwirren durch die Szene. Doch ist da etwas dran? 

10 Diving Into The Atlantic Ocean

Ein ganz normaler Tag im Leben des Frank James Solomon?

Auf der Suche nach der Wahrheit folgen wir Solomon rund um den Globus: Kapstadt, Arizona, Irland, Mexiko, Oahu und ein herrschaftliches, britisches Schloss sind die Backdrops für noble Karren, maßgeschneiderte Anzüge - und heftige Surfszenen. Denn Regisseur Peter Hamblin gibt kreativ Vollgas und inszeniert das undurchschaubare Leben Solomons im James Bond-Style. 

8 The Enforcer

Josh Redman - Entspannt in den Feierabend.

Monatelang war ich ihm im Blue-Auftrag auf den Fersen. Unverhofft hocke ich plötzlich auf der Ladefläche eines staubigen Pickup-Trucks. Frank's Mann für's Grobe, Josh Redman, starrt mich an - grimmig, bärtig. Irgendwo im Nirgendwo ist Endstation. Ich werde in eine windschiefe Wellblechhütte gezerrt. Das einzige Licht fällt durch 3 Einschusslöcher in der Wand. Frank wartet wortlos im Halbdunkel - Oder vielleicht war es auch ein superentspannter Schnack per Skype. Der Mann und der Mythos sind nicht zu trennen. Entscheidet selbst: ,,Legen wir los Jan! Ich habe nicht viel Zeit...''.

Alles klar. Starten wir mit der Ich, Ich, Ich-Egorunde:

Ich war - Ein sehr ungezogenes Kind.

Ich bin - Jetzt ein Pro-Surfer, Weltenbummler und mehr als dankbar für die Gelegenheit.

Ich werde - mich um die weniger priviligierten kümmern, besonders hier in Südafrika.

Ich habe noch nie - Drogen genommen.

Ich wollte schon immer - Teahupoo surfen!

,,Let's be Frank''. Das scheint leichter gesagt, als getan. Wer ist Frank wirklich?

Ein südafrikanischer Bigwave-Surfer mit deutschen Wurzeln, der sein Leben der Jagd nach den größten Wellen der Welt verschrieben hat.  Endlich kann ich das von mir behaupten, denn eins sage ich Dir: Es ist alles andere als einfach, diesen Traum zu leben. Ein Jahrzehnt voller Einsatz und Hingabe war nötig, um letztendlich an diesen Punkt zu gelangen. Ich erzähle den Leuten schon seit Jahren, dass ich Profi-Surfer bin, selbst als es noch lange nicht der Fall war – so sehr wollte ich es!

Wie würdest Du dein täglich Brot einer deutschen Landratte erklären? Du weißt ja, uns geht's hauptsächlich um einen stabilen 9-to-5 und eine solide Rentenversicherung.

Professioneller Wellenreiter klingt ja erstmal ganz nett... Allerdings habe ich keine Krankenversicherung. Streng genommen bin ich überhaupt nicht versichert und eine Rente ist wohl auch nicht drin (lacht). Dafür habe ich den besten Job der Welt, den ich verdammt ernst nehme. Ich gehe das professionelle Surfen wie einen 9-5 Job an und arbeite täglich an meiner körperlichen und mentalen Fitness – sei es beim Yoga, beim Cross-Country Running, in der Muckibude oder zusammen mit meinen Coaches. Denn wenn es hart auf hart kommt, bist du meistens auf dich allein gestellt. Es geht darum ständig an seine Grenzen zu gehen und darüber hinaus. Aber das Ganze ist sehr kalkuliert und äußerst präzise vorbereitet. 

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11 Big Wave Riders

Äußerst präzise vorbereitet!!

Ok, das musst Du ja sagen. Aber mal im Ernst: Welche Schraube muss locker sein, um solche Wellen anzugehen? Welche Rolle spielt die Angst vorm Tod in deiner Vorbereitung?

Diese Gedanken darfst Du gar nicht erst zulassen. Sonst bist Du da draußen völlig fehl am Platz. Ich arbeite mir den Arsch ab und habe vollstes Vertrauen in meine Fähigkeiten... Zumindest rede ich mir das wieder und wieder ein, wenn's ernst wird! A propos - stellst Du jetzt endlich mal 'ne Frage zum Film oder was? (lacht)

Solomon1

Frank nennt es Zuversicht... lassen wir das einfach mal so stehen.

Deswegen bin ich hier. Wie kam Let's be Frank zustande?

Alles begann mit einem Missverständnis. Vor ein paar Jahren traf ich den Regisseur Peter Hamblin auf einem Premieren-Event und wir kamen ins Gespräch. Er war über Instagram auf mich aufmerksam geworden. Von außen wirkte es scheinbar so, als sei ich ständig von einem exotischen Traumziel zum nächsten unterwegs. Es stimmt schon, dass ich durch das Big-Wave Surfen viel herumkomme, aber zwischen den Reisen schlage ich mich mit vier bis fünf Jobs durch und schlafe auf Sofas von Freunden (und Fremden) – Das teile ich aber nicht unbedingt auf den sozialen Medien, also dachte Peter, dass mein Leben ein einziges Surf-Märchen sei. Als er dann begriff, wie es tatsächlich ist, faszinierte ihn der Kontrast zwischen Schein und Sein umso mehr.

Also basieren die irren Geschichten auf wahren Gegebenheiten?

Das Ganze ist eine Gratwanderung zwischen Realität und Fiktion. Wenn man von Tag zu Tag lebt, ständig auf der Jagd nach den größten Wellen ist und kaum finanzielle Unterstützung hat, passieren schon verrückte Sachen. Peter sammelte die krassesten Geschichten über mich, nahm den wahren Kern und machte seine eigene, verrückte Version daraus.

Das beruhigt einigermaßen. Der Film ist so irre - wie willst Du das überhaupt toppen? War das schon der Film-Zenit? 

Cineastisch gesehen ist der Film echt schwer zu toppen, aber surftechnisch bin ich noch lange nicht angekommen. Meine Liste an ,,Heavy Water'' Zielen ist endlos! Genau wie mein Potential als Schauspieler (lacht). What up Hollywood?

10 Assasination

No Pat O'Connells were harmed during the making of this film!

Perfekter Ausstieg. Letzte Worte?

Meine Lebenseinstellung: ,,Everything is unfolding exactly as it should, you are right where your meant to be. Your job is to breathe stay calm and quietly go about what needs to be done''

Cheers!

Im Februar bringt Nouvague Franks Blockbuster während der Surf Film Nacht Tour auf die große Leinwand. Trailers, Termine und alles Weitere gibt's hier. Don't miss it!

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Credits: Hamblin Imagery