Der italienische Logger Alessandro Ponzanelli steht in seinem neuen Edit "The Güero" etwa drei Minuten entweder auf der Nose oder in der Barrel. Die endlosen Points von Baja Californias Scorpion Bay sind eine passende Bühne für pazifische Singlefin-Romantik. Der Mann hinter der Linse, Filmer Jacopo Cosmelli, berichtet von mexikanischer Gastfreundschaft, Laird Hamilton, Jimmy Gamboa und den Kreuzigungsstätten der Kartelle:

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,,Ciao Leute, ich stelle mich erstmal vor: Mein Name ist Jacopo Cosmelli und ich arbeite als Freelance Filmer und Designer, unter anderem für das Mag Surf Culture. Die Italienische Surfszene entwickelt sich wirklich schnell und schlägt interessante Richtungen ein. Leo (Fioravanti) trägt uns natürlich alle auf seinen Schultern, aber abseits des WSL-Zirkus ist auch viel Bewegung. Gerade die Singlefin-Crew geht wirklich ab - guckt euch bei Gelegenheit mal Footage von Matteo Fabbri an, oder eben Clips von Alessandro. Ich schätze mich echt glücklich, dass ich mit diesen Jungs zusammenarbeitn kann. Für das Güero Projekt hat uns Nicola Bresciani, der Chef Redakteur vom Surf Culture Mag, zusammengebracht.

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Alessandro hatte Baja California schon lange im Visier - inspiriert durch die Klassiker SPROUT und THE SEEDLING von Thomas Campbell. Das Timing des passenden Swells war ziemlich heftig, da ich im Mai ohne Zwischenstopp von Sardinien, zum Patagonia Trip nach Schottland mit Jan von der Blue und dann von da aus zurück nach Milan gependelt bin, ohne da überhaupt den Flughafen zu verlassen. Ich hab meine warmen Sachen in einen Spind gesperrt und bin direkt weiter nach Mexiko. Alessandro hatte vor Ort zum Glück einen Amigo, der uns mit seinem riesen Offroad-Pickup durch die Wüste maneuvriert hat. Ohne Local-Knowledge ist man in Baja ziemlich am Arsch. Eines Abends waren wir etwas abseits der Piste unterwegs, um noch ein paar Aufnahmen in den Kasten zu kriegen, als wir an einem Hügel mit drei Holzkreuzen ankamen - Das war eine Hinrichtungsstätte der Kartelle. Die rostigen Nägel lagen noch vor den Kreuzen verteilt. Da fällt mir ein, als ich in La Paz ankam wurde ich vom Grenzbeamten mit "Hey dude, you look like Jesus Christ" begrüßt... Sorry (lacht).

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Es ist jedenfalls verrückt, wie dicht Licht und Schatten hier beieinander liegen. Wenn man die Gegend um die Points nicht verlässt, kriegt man von der Kehrseite überhaupt nichts mit. Die Righthander von Scorpion Bay sind unfassbar gut: perfekte Sand-Points, warmes Wasser, keine Strömung und entspannte Stimmung. Laird Hamilton fliegt auf seinem Hydrofoil durch's Lineup und Jimmy Gamboa feiert mit ordentlich Tequila Geburtstag und lädt deine ganze Crew mit ein. Die Gegend um San Juanico ist zwar kein Geheimtipp mehr, aber trotzdem wirkt es, als wäre die Zeit stehengeblieben. Auf gut Glück sollte man allerdings kein Ticket buchen, weil wirklich nur die größten Swells in die Bucht filtern - Aber wenn man den richtigen Tag erwischt, gibt es kaum eine spaßigere Welle.'

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Mehr von Jacopo gibt's auf seinem Vimeo-Channel und in der nächsten Surf Culture Ausgabe.

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Credits:

Jacopo Cosmelli

Filippo Maffei