"Eine Surffilmnacht? Wer guckt denn heutzutage bitte noch Videos in ganzer Länge? Im Zeitalter der Internetclips ist so was doch völlig out - 5-Minuten-Snippets gibt's schließlich sogar auf dem Handy... " – Ja ja, es stimmt: Die Muße, einen Surf-Porno in seinen ganzen epischen 45 Minuten auf der Couch durchzuhalten, haben nur noch die Wenigsten.

 

Etwas anderes ist es allerdings, unglaubliche Wellen, Winkel und Wipeouts auf einer zwanzig Meter breiten Leinwand umgeben von hundert Gleichgesinnten zu erleben: Bei jedem Tuberide stellen sich einem die Nackenhaare hoch, die Crowd johlt, man schmeckt das Salz in der Luft und spürt das Riff beben, wenn ein Set detoniert. Das geht auf dem Handy nun nicht.

 

Daher haben wir uns entschlossen, ab Januar 2011 regelmäßig Kinonächte in Hamburg und München zu veranstalten, die die gute alte Tradition der Surfmovienights aufleben lassen: In den 60ern gehörten Bier und Popcorn bei "Slippery When Wet" und "Barefoot Adventures" im Lichttheater kalifornischer Strandstädtchen schließlich zu jedem gelungenen Wochenende!

 

Unsere Reihe wird sich mit den verschiedensten Formen der Surf Culture beschäftigen. Die Filme können Klassiker sein, künstlerisch ambitionierte Underground-Streifen oder auch die neuesten Produktionen der großen Firmen.

 

Zur Eröffnung zeigen wir zwei Perlen des US-Independent-Kinos:

 

„Stoked & Broke“ (Regie: Cyrus Sutton, 45 min.) und 

 

„Idiosyncrasies“ (Regie: Patrick Trefz, 45 min.)

 

Beide Filme sind brandneu, beide Regisseure haben bereits Kultstatus erlangt und beide vereint ihr Thema: „Freiheit und Individualität“.

 

„Stoked & Broke“ zitiert DEN Klassiker schlechthin: „Endless Summer“ (1963). Anders als die Helden des 60er-Jahre-Kultfilms reisen Cyrus Sutton und Ryan Burch jedoch ohne einen Cent in der Tasche die kalifornische Küste gen Süden entlang – auf Skateboards, eine selbstgebaute Rikscha mit Surfboards und Zelt hinter sich her ziehend.

 

Das Ziel der Beiden: Ein Surftrip, der nichts kostet, aber Antworten liefert bei ihrer Suche nach einem Lifestyle, der sie glücklich macht. Sie schlafen in Straßengräben, fressen sich durch, surfen unglaubliche Wellen auf allerlei selbstgebauten Brettern und lernen vom besoffenen Obdachlosen bis zum Surfstar zahllose Leute kennen, die ihre Welt bereichern.

 

Patrick Trefz portraitiert in "Indiosyncrasies" verschrobene Künstlern, Autoren, Shaper – aber auch Stars wie den dreifachen Weltmeister Tom Curren, der seit den Neunzigern extrem zurückgezogen lebt und zur Sphynx der Szene geworden ist.

 

Alle vereint ihre Suche nach dem Besonderen und ihre Liebe zum Wellenreiten.

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Da ist etwa Christian Beamish, der mit einem selbstgebauten Segelboot nach Mexiko aufbricht, um einsame Wellen zu entdecken. Oder „Harbour“-Bill Mulcoy, 61, eine Legende Nordkaliforniens, dem es gelang, mehr als dreißig Jahre die Hafenpolizei von Santa Cruz zu narren, während er jeden Tag den verbotenen Spot „Harbour Mouth“ surfte. Sein Sohn Josh Mulcoy reist als Pro um die Welt, verzieht sich jedoch jedes Jahr nach Kanada und kommt mit massig Tubetime und einer Wagenladung Wildlachs zurück. Lance Ebert baut in seiner Backyardshaping Bude auf Hawaii Boards, um sich ein Leben in den Barrels der North Shore zu ermöglichen.

 

Drei Jahre drehte Trefz mit diesen außergewöhnlichen Figuren. „Idiosyncrasies“ gewann mehrere Preise, darunter „Best Cinematography“ auf dem California Surffilmfestival.

 

Also: Share the stoke. Wir freuen uns auf Dich!

 

TERMINE:

 

Hamburg: Donnerstag, 13. Januar 2011, 22.30 Uhr Zeise Kino

Berlin: Montag, 17. Januar 2011, 22.30 Uhr Central-Kino

München: Samstag, 22. Januar 2011, 22.30 Uhr Rio-Filmpalast

Frankfurt: Samstag, 29. Januar 2011, 19.00 Uhr Orange Peel

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