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Mosambik ist ein bei Surfern noch unterschätztes Reiseziel über das es auch im Netz verhältnismäßig wenige Informationen gibt. Das reizte den Berliner Surfer und ete-Shop-Inhaber Joscha Jancke um so mehr die Koffer zu packen und das Land in Südostafrika zu erkunden. Seine Erfahrungen hat er in diesem Travel-Tipp zusammengefasst.

Travel Tipp Surfen in Mosambik

Die zwei bekanntesten Spots in Mosambik sind Praia d'Oro im Süden und Tofo im Norden. Tofo ist ein schöner kleiner Fischerort, der sich dank der unglaublichen Fischvielfalt und der Möglichkeit, Walhaie und Mantas zu erleben, auch zu einem Geheimtipp unter Tauchern entwickelt hat. Der ganze Ort strahlt eine große Ruhe und Gelassenheit aus. Man erwartet jede Minute, Bob Marley in einer Hängematte schaukelnd oder Balu den Bären ein Lied pfeifend vorbeischlendern zu sehen. 

Es gibt eine sandige Main Street, an der sich vier kleine Restaurants befinden, und ein paar davon abzweigende kleinere Gassen, an denen sich noch verstreut ein paar Restaurants und Guesthouses verstecken. In Tofo ist alles fußläufig erreichbar, in zehn Minuten ist das Dorf durchwandert. Zum Spot Tofino ist es mit Brett unter dem Arm nur ein Spaziergang von 15 Minuten. Einen Mietwagen braucht man hier also nicht.

Der Spot

Tofinho ist ein klassischer Reefbreak und läuft außer bei absoluter Low Tide bei allen Tidenständen. Der Spot verträgt relativ viel Swell. Je größer die Wellen, desto stärker ist auch die Strömung, die vom Peak weg zur Buchtmitte zieht. Bei normalen 2-3 Metern Wellenhöhe muss man immer ein bisschen paddeln, um am Peak zu bleiben. So bleibt der Peak immer in Bewegung. 

Travel Tipp Mosambik 05 3184 1000 800 80Big Day am Riff von Tofinho. Foto: Tobias Bürger

Neben dem Hauptpeak an der Riffkante gibt es noch einen weiteren Peak in der Mitte der Bucht. Die Welle bricht dort nicht ganz so häufig wie der Main Peak, trotzdem hat man auch hier Spaß. Das Rauspaddeln gestaltet sich einfach, da man unterhalb der Landzunge auf dem Riff langlaufen kann und vor dort los paddelt. 

Der Spot direkt in Tofo ist ein Beachbreak, wie er im Buche steht, inklusive der üblichen Sandbänke, die je nach Tidenstand unterschiedlich laufen. Tofo ist meist ein Meter kleiner als Tofinho und läuft daher nicht ganz so oft.

Travel Tipp Mosambik 07 3186 1000 800 80South African Grom Jake Elkington. Foto: Tobias Bürger

Der einzige Nachteil an Tofo, wenn man denn einen nennen sollte, ist der Wind. Alle 2-3 Tage kam und ging er und hat dann die Wellen zum Teil zu stark verblasen. Aber eigentlich war das nicht das wirkliche Hauptproblem, den eines hatten wir nicht bedacht: die Winterferien in Südafrika. Dann wurde der Spot ein bisschen voller. 

Lay-Day Aktivitäten

Wenn es mal flat oder zu windig ist, gibt es bei Bedarf ein kleines Internet-Cafe im Ort in dem man mit der Welt kommunizieren kann. Wi-Fi gab es fast nirgendwo. Eine schöne und lohnenswerte Alternative für surffreie Tage ist ein Schnuppertauchgang. Die Unterwasserwelt ist atemberaubend und es ist spannend zu sehen, was hier alles beim Surfen unter einem herumschwimmt.

Travel Tipp Mosambik 02 3181 1000 800 80Das verschlafene Inhambane. Foto: Tobias Bürger

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Eine Busfahrt mit den kleinen Minibussen nach Inhambane bietet sich ebenfalls an. Der schöner Ort mit Kolonial-Architektur bietet eine verwunschene und verschlafenen Atmosphäre. Die beste Lay-Day-Beschäftigung war aber das Lesen in der Hängematte. Dazu ein kaltes 2M Beer und der Sonnenuntergang konnte kommen. 

Tipps

Anreise: Zum Beispiel mit South Africa Air nach Johannesburg (ca. 600 Euro, Boardmitnahme umsonst) und dann weiter mit der LAM nach Inhambane  (Flug ca. 150 Euro/ Boardmitnahme umsonst). Von dort sind es nur noch ca. 2 Std mit einem Local Taxi bzw. Jeep nach Tofo. Oder in die Hauptstadt Maputo fliegen (ca. 600 Euro)  und von dort mit dem Bus in 6-9 Std hochfahren (ca. 20 Euro).

Beste Reisezeit: Die beste Wellenzeit auf der südlichen Halbkugel ist unser Sommer, also Juli/ August. Temperaturen zwischen 19-26 Grad. 

Surfen: Es gibt keine Surfshops vor Ort, alles mitbringen. Wax, Finschrauben etc. Am besten zwei Boards, eins für kleine Wellen und eins für die 2 bis 3 Meter Tage. Neo ist nicht erforderlich, höchstens 1.5 mm Neo-Weste oder LS Top zur Boardshort. 

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Mosambik Quiver. Foto: Tobias Bürger


Nightlife:
Wem nach Party zu Mute ist, für den ist auch gesorgt. Ein-, zweimal die Woche tritt irgendwo eine Band auf. Meist sind die Auftritte in einem der Taucherhotels, danach geht es in die kleine Bretterblech-Bar am Marktplatz.

Essen: Neben den internationalen Best-of-Traveller-Gerichten á la Pizza, Pasta, Burger ´n Pancake gibt es auch grandiosen Fisch und anderes leckeres Meeresgetier zu entspannten Preisen an. Die Preise liegen bei 3-4 Euro für eine Pizza bis zu 7-9 Euro für Hummer. Unbedingt die lokale Küche probieren, Sie ist eine interessante Mixtur aus der portugiesischen Kolonialzeit und afrikanischen Gewürzen und Zubereitungsarten, die zwei bekanntesten Gerichte sind das scharfe Piri-Piri Chicken oder schmackhafte Matapa (Meeresfrüchte mit Maniokblättern und Reis).

Sonstiges: Die Locals sind alle super entspannt. Wenn man Lust hat, etwas über Land und Leute zu erfahren und ein zwei Wörter Portugiesisch lernt, steht einem witzigen und informativen Gespräch nichts im Wege.

Gefahren: Malariaprophylaxe wird empfohlen. Wir haben Doxycyclin genommen, ohne Nebenwirkungen.

Unbedingt einpacken: Sonnencreme, Portugiesisch Sprachführer, Bücher 

Unterkunft: Unser Bungalow lag oberhalb des Ortes in den Dünen und bot einen schönen Überblick über Tofo. (www.paradisedunes.co.za) Kostenpunkt ca. 20 Euro die Nacht pro Person. Oder direkt in Tofinho am Spot. z.B.: http://tofo.co.mz/ Nachteil: Dort ist abends der Hund begraben und es gibt keinerlei Einkaufsmöglichkeiten. Ein bisschen im Landesinneren liegt das hippe Mozambeat Hostel, sehr nice, leider vom Ort/ zum Spot ca. 20 Min. Fußmarsch. 

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Credits

Text: Joscha Jancke