„We acknowledge the Traditional Custodians of these lands. We pay our respects to their Elders both past and present. We recognise the ongoing connection of all Aboriginal and Torres Strait Islander peoples to their Country.“ - So die ersten Sekunden von Patagonias und Heath Joske's Film "The Head of The Bight". Sechs Jahre lang, hat Heath Joske darum gekämpft, sein Zuhause „The Great Australien Bight“ vor dem norwegischen Öl-Giganten Equinor zu schützen. Unterstützt von Surfern auf der ganzen Welt, konnten die Bohrungen im Meeresschutzgebiet vor der Südküste Australiens letztendlich verhindert werden - Activism Works!


Es folgt ein Auszug aus einem Interview von Thomas Zilinski mit Heath Joske. Dieser Artikel erschien im aktuellem BLUE Yearbook 2020. Gedruckt liest es sich immer noch am besten.

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Foto: Paulina Cervenka

Der „Kampf um die Bucht“ erinnert ein wenig an den Kampf David gegen Goliath. Hast du das auch so empfunden?
Als positiv eingestellter Mensch war ich anfangs voller Hoffnung, bis ich dann vor dem Hauptquartier von Equinor in Norwegen stand. Dort erst wurde mir die Größe und Macht dieses Unternehmens bewusst. Je tiefer ich in die Kampagne verwickelt wurde, desto deutlicher wurde, dass unsere Regierung solche Unternehmen aktiv mit lukrativen Versprechen ködert. Die katastrophalen Auswirkungen auf die Umwelt und der Widerstand der lokalen Bevölkerung werden dabei nicht weiter thematisiert. Das machte mir wirklich große Sorgen. Aber die Proteste waren dann so gewaltig, wie ich es nie zuvor in Australien erlebt habe. Im ganzen Land gingen Küstengemeinden auf die Barrikaden und sorgten für eine enorme mediale Aufmerksamkeit. Und bis kurz vor Ende letzten Jahres hatte ich große Hoffnungen, dass wir es schaffen würden. Doch kurz vor Weihnachten genehmigte unsere Regierung Equinor, die nächsten Schritte einzuleiten, was bedeutete, dass sie den kommenden Sommer mit den Bohrarbeiten beginnen würden. Das haute uns alle komplett um. Dem Konzern stand damit nichts mehr im Weg, und wir hatten nur noch ein Jahr, bis es losgehen sollte. Daraufhin verloren wir fast schon den Glauben an einen Sieg für die Bucht, aber ein paar Monate später war Equinor dann doch raus – und wir hatten gewonnen.

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Dass Unternehmen solche Vorhaben überhaupt in Erwägung ziehen, der „Bottom Line“ absolut alles unterzuordnen, ist nach wie vor unbegreiflich. Das ist so verdammt kurzsichtig gedacht!
Ja, es ist wirklich verrückt. Und das in einer Welt, die sich eher in Richtung nachhaltiger Technologien bewegen sollte. Aber dann gibt es da eben noch diese gierigen Unternehmen und Politiker. Viele der größten Länder der Welt wollen einfach so viel Geld wie möglich mit fossilen Brennstoffen verdienen. Es ist aber nun endlich an der Zeit, sich um den Planeten zu kümmern, so dass sich die Erde regenerieren und wie-der gedeihen kann. Wir haben genug Schaden angerichtet.

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Für die aus Australien angereisten Aktivisten war es eine Genugtuung, den norwegischen Ölgiganten Equinor in die Schranken zu weisen. Schön zu sehen, dass sich Hartnäckigkeit und gemeinsamer Protest so positiv auswirken können. Foto: Hallvard Kolltveit

Das ganze Interview mit Heath und viele andere Stories gibt es in der BLUE 2020. Das 180 Seiten dicke Yearbook kannst du in unserem Online-Shop kaufen.

 


Auch in einer Folge seines Podcasts GET WET SOON, spricht Thomas mit Heath über die vergangenen sechs Jahre, im Kampf gegen Equinor. Ein persönlicher Einblick, über was hinter seiner Passion und dem „Fight For The Bight“ steht. 



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Credits

Thomas Zielinski / GET WET SOON