Lena Stoffel Beach Header

Lena Stoffel hat ihre Leidenschaft für die Natur zum Beruf gemacht und tourt mit ihrem Camper im Sommer wie im Winter durch Europa. Im Interview erzählt sie, wieso ihr der Lockdown gutgetan hat, was sie am Surfen und Skifahren fasziniert und welche Trips noch auf ihrer Bucket-List stehen.

Die Corona-Pandemie hat sicher auch deinen Alltag ordentlich durcheinandergebracht. Erzähl doch mal, wie du das letzte Jahr im Lockdown verbracht hast.

Ja, es hat auch einiges durcheinandergebracht. Aber ich muss sagen, dass es mir der Lockdown irgendwie gutgetan hat. In den letzten Jahren war ich sehr viel unterwegs, vor allem im Winter. Diesen Winter war ich das erste Mal seit Jahren nur zu Hause und konnte meine nähere Umgebung ein bisschen mehr genießen und erkunden. Ich habe die Berge hier sehr genossen, sei es im Sommer und Herbst zum Wandern und klettern oder auch im Winter natürlich zum Skifahren und Skitourengehen. Es hat mir meine Wahlheimat noch näher gebracht und ich habe sie noch mehr zu schätzen gelernt. Außerdem konnte ich mich wieder in meiner Heimat mehr vernetzten und hab viele neue Leute kennengelernt. 

Lena Stoffel Winter

Das Einzige was ein kleines bisschen zu kurz kam, war das Surfen, da es durch die erschwerten Reisebedingungen nicht ganz so leicht war. Aber mit dem Camper-Van war es teilweise möglich. Ich konnte schöne Trips nach Frankreich und Sardinien machen und habe das gut mit meinem neuen Sport, dem Klettern verbinden können. 

Gab es konkrete Projekte wie Filme oder Shootings die du absagen oder verschieben musstest?

Konkrete Projekte gab es noch nicht, die ich speziell absagen musste. Aber ich denke, es sind einige Ideen und Projekte wegen des Lockdowns nicht entstanden, was sehr schade war. Außerdem war es schade, da Aline Bock und ich seit einem Jahr im „Bretterfritzen“ Team von fritz-kola sind, und gehofft hatten dass dort einige Events im Sommer wie im Winter stattfinden würden, die sicher viel Spass gemacht hätten. Ein Gewinnerwochenende im Schnee wurde zum Beispiel abgesagt. Die Gewinner hätten mit uns und einem Bergführer ein tolles Wochenende verbringen können. Es freut mich sehr in diesem Team zu sein, denn das Unternehmen engagiert sich auch schon lange für soziale Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit. Beides Dinge, die auch mir sehr wichtig sind.

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Surfen und Skifahren - gibt es für dich da Parallelen?

Ich denke, die Hauptparallele ist, dass man in der Natur ist und sich unmittelbar mit ihr auseinandersetzten muss und darf. Wie Jerry Lopez in einem Interview schon mal gesagt hat, es ist ein bisschen wie Yin und Yang. Für mich ergänzen sich die beiden Elemente, die Berge und das Meer. Man kann das Gefühl im Powder Ski zufahren und das Wellenreiten vielleicht vergleichen, vor allem wenn man das richtige Gelände in den Bergen dazu hat. Das Snowboarden ist vom Gefühl sicher noch näher am Surfen. Ich denke, der „Flow state of mind“ ist schon vergleichbar und dass macht es ja aus.

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Was fasziniert dich an der einen und der anderen Sportart?

Die Faszination des Skifahrens liegt darin, dass wir uns in einer so mächtigen großen und rauen Landschaft bewegen. Wir fahren dabei zwar schnell, aber im Powder fühlt es sich schwerelos und irgendwie wie in Zeitlupe an. Auch die Kulisse und das Gefühl im Tiefschnee und der Rhythmus der Schwünge und die Kräfte die auf den Körper wirken, sind einmalig. 

Die Faszination beim Surfen ist ganz ähnlich für mich. Die Landschaft ist anders, oft auch sehr mächtig und außerhalb unserer Kontrolle. Das Gefühl, im Meer zu treiben und diese Energie zu nutzen, mit dem Board zu gleiten und dabei fast schwerelos zu sein. 

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Wie taugen dir Trips im Campervan und vermisst du nicht ab und zu den Komfort einer festen Unterkunft?

Im Campervan habe ich meistens allen Komfort, den ich brauche. Ich habe meine Unterkunft mit dabei und genieße es sehr, so flexibel zu sein und direkt am Spot zu stehen. Ob im Winter oder im Sommer es überwiegen auf jeden Fall die Vorteile. Manchmal vermisst man vielleicht ein großes Bad und ein wenig mehr Platz für stinkende Skistiefel, nasse Skiklamotten oder einen nassen Neo. Aber grundsätzlich funktioniert das im Van schon auch. 

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Wo warst du in diesem Sommer mit dem Van unterwegs?

Dieses Jahr war ich bis jetzt nur in Frankreich. Im frühen Sommer reise ich dort oft mit dem Camper hin, da ein befreundeter Musiker aus Hossegor, mir mit der Musik für meine Winter Filmprojekte hilft. Ich verbinde gerne die Arbeit mit ein bisschen Meeresluft und Surfen. 

Welche Länder und Regionen stehen als Winter- oder Sommerdestination noch auf deiner Bucket-List?

Island steht auf jeden Fall noch auf meiner Liste. Dort würde ich gerne im Frühjahr hin, um den Schnee und die Wellen zu erleben. Schottland würde ich auch sehr gerne zum Surfen und eventuell Skifahren bereisen. Ansonsten möchte ich im Winter die Julischen Alpen in Slovenien, oder auch im Herbst andere Regionen in den Alpen erkunden.

Mehr über Lena und ihre Trips gibt es auf Instagram @lena_stoffel und Facebook @stoffel.lena

Alle ihre Filmprojekte kann man sich auf ihrer Website www.lena-stoffel.com anschauen. Und was sie bei den Bretterfritzen so treibt, siehst du hier.

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Fotos: Claudia Lederer (Header), Mark Llewellyn (Surf Action), Domi Tauber (Ski), Lena Stoffel