Chris Burkard gehört zu den Stars unter den Surffotografen. Seine Markenzeichen: perfekt komponierte Backdrops und unglaubliche Watershots.

 

Im Moment ist Chris Staff Photographer des Surfer Magazines, seit Jahren Fotograf für unser BLUE Surf & Travel Yearbook und Freelancer für diverse eigene Projekte. Er gewann den Follow The Light Award und den Red Bull Illume Foto Contest.

 

Oliver Nermerich, Blogger bei Whudat und passionierter Surfer, hat Chris interviewt:

 

BLUE: Hey Chris, wo bist du gerade und was war der letzte Trip den du gemacht hast?

Ich bin in Kalifornien und gerade aus Cuba zurückgekehrt.

 

BLUE: Kuba? Spannend. Aber erzähl doch bitte zuerst einmal, wer du bist!

Ich bin 27 Jahre alt und lebe in Cali mit meiner Frau Breanne und unserem Sohn Jeremiah. Aufgewachsen bin ich in Pismo Beach. Die Gegend ist eher für ihre Dünen bekannt, als für ihre Wellen. Doch Surfen und Bodyboarden waren immer meine Leidenschaften.

 

BLUE: Wann und wo hast du mit dem Fotografieren angefangen?

Als ich merkte, dass ich mich durch meine Fotos ausdrücken kann, wollte ich alles über die Technik lernen. Also kombinierte ich diese Leidenschaft mit meinem Spaß daran im Wasser zu sein und begann, meine Freunde beim Surfen zu fotografieren. Bald bekam ich ein Praktikum beim Transworld Magazine und von da an ging es richtig los.

 

BLUE: Was würdest du sagen sind die größten Veränderungen, die das Surfen in den letzten zehn Jahren durchgemacht hat?

Die Menge der Surfer, der Surffotografen und die Präsenz des Surfens in den Medien ist explodiert. Heute kann man ein Bild seiner Surf-Session posten und zehn Minuten später ist es durch die sozialen Medien bereits von allen gesehen worden.  

 

BLUE: Was bedeutet das für deine Arbeit als Fotograf?

Vor kurzem noch konnte man nur durch die Magazine sichtbar sein. Heute werden meine Bilder von mehr Menschen gesehen, wenn ich sie auf Facebook lade. Das ist eine abgefahrene Entwicklung.  

 

BLUE: Ist diese Entwicklung gut oder schlecht?

Für mich ist sie gut. Fotografen erzählen mit ihren Bildern Geschichten. Die Geschichten zu teilen ist eine positive Sache und je mehr Menschen sie sehen, um so besser.

 

BLUE: Du bist in den sozialen Netzwerken sehr aktiv. Wie viel Zeit verbringst du damit und welches Medium ist für dich das Wichtigste?

Ich bin täglich auf Facebook und beantworte Fragen etc. Für mich ist das eine zweite Ebene des Email-Verkehrs. Zwei bis drei Posts mache ich schon täglich auf Facebook. Mein Instagram Channel ist eher privater Natur, dort kann man meine Reisen mitverfolgen. Für mich sind alle sozialen Medien gleich wichtig.

 

BLUE: Was würdest du den Rookies des Genres denn in Sachen Selbsvermarktung raten?

Auf jeden Fall sollten sie ihre Bilder über das Web pushen. Doch dabei darf man nicht vergessen, Verträge zu machen.  Am besten schließt man sich mit anderen Fotografen oder Firmen, die dieselben Ziele verfolgen, zusammen. Lerne durch Praktika die Business-Seite der Branche kennen!  Letztenendes zählt, wie kreativ du in deiner Arbeit bist.

 

BLUE: Was meinst du, wie lange es noch gedruckte Surfmagazine geben wird?

Schwierige Frage. Ich wünsche mir, dass es sie immer geben wird. Ein gedrucktes Bild in der Hand zu halten wird immer einzigartig sein. Genauso, wie es Bücher und E-Books gibt, wird es hoffentlich auch immer Online- und Print-Mags geben.

 

BLUE: Es scheint, als ob du sehr gerne in der Kälte unterwegs bist. Du warst bereits elfmal in der Arktis. Was fasziniert dich dort?

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Dass es das Gegenteil des typischen Tropen-Paradieses ist. Der Hintergrund der Fotos von dort ist einmalig. Wenn man etwa in Norwegen aus dem Wasser fotografiert, geht es ums Überleben, ein Kampf mit den Elementen - das zieht mich an!

 

BLUE: Was sind deine wichtigsten Ausrüstungsgegenstände auf den Arktis-Reisen?

An Kameraausrüstung nehme ich meine Nikons, Sonys und Wassergehäuse mit. Goal Zero macht sensationelle Solar-Ladegeräte für meine Batterien. Glücklicherweise habe ich einige Firmen, die mich unterstützen.

 

BLUE: Was waren bei all den Reisen deine besten und schlimmsten Momente?

Ein paar der schönsten Erinnerungen habe ich an Island. Die insgesamt neun Reisen dorthin haben mich als Fotograf geprägt! Vor einigen Jahren war ich auf den extrem abgelegenen Christmas-Islands. Die Locals haben mich dort fantastisch aufgenommen!  Schlimm war es in Chile, wo der besoffene Kapitän unser Schiff auf Grund gesetzt hat und ich all mein Kamera-Equipment verlor. Das war heftig!

 

BLUE: Wo siehst du dich in fünf Jahren?

Ich denke, ich werde dann deutlich weniger reisen. Als Künstler möchte ich einfach wachsen, genauso wie als Vater und Mensch. Ich freu mich jedenfalls auf die Zukunft!

 

BLUE: Chris, danke dir für das Interview!

 

Das Interview in englisch findest du hier.

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El Maestro.