Blue Autor Fabian Haegele ist live beim 'Drug Aware Margaret River Pro 2014' dabei und berichtet auf bluemag.eu exklusiv vom zweiten Stopp der ASP World Championship Tour. Hier ist sein erster Report:

 Bereits seit 1985 ist der Margaret River Pro fester Bestandteil des ASP Kalenders, während der letzten zehn Jahre allerdings lediglich als Event der Qualifying Series. Nachdem die Frauen hier bereits 2013 um Punkte für die Weltmeisterschaft surfen durften, sind dieses Jahr nun auch die Männer dran. Um das Wettkampfgeschehen insgesamt attraktiver und spannender zu gestalten, halten sich die Veranstalter was die Wahl der Contest Location angeht im Gegensatz zu vergangenen Jahren mehrere Optionen offen. Neben Main Break, der Grande Dame unter den Surf Spots Westaustraliens, stehen auch Box und North Point als Austragungsorte zur Auswahl. Wenn der Swell mitspielt, können die Veranstalter die weltbesten Surfer somit alternativ auch in super hohle Righthander schicken, was nicht zuletzt den Online Zuschauern besten Unterhaltungswert liefern sollte.

Die Welle am Main Break selbst ist ein Peak und nicht zwangsweise als High Performance Welle bekannt. An durchschnittlichen Tagen trifft man hier zumeist ältere Semester auf langen Guns (Big Wave Boards) an. Der Take-off hat es durchaus in sich, da der Swell aus tiefem Wasser kommt bevor er auf das Kalksteinriff am Surfer’s Point trifft. Vor allem der Lefthander ist anschließend jedoch oft weniger hohl und steil als die meisten Wellen auf der ASP World Tour. Erst wenn es richtig groß wird und der Swell dabei aus Westen kommt, wird es am Main Break richtig interessant. Die meisten Beteiligten jedoch versprechen sich von den beiden alternativen Austragungsorten die spektakulärste Action. Box gilt weithin als Geburtstätte des modernen Slabsurfens. Die Welle ist sehr kurz, bricht extrem hohl und verzeiht absolut keine Fehler. Die besten Tuberider werden sich hier durchsetzten und Regular Footer sind klar im Vorteil. North Point ist vielleicht der bekannteste Righthander Westaustraliens. Je nach Bedingungen gibt es hier lange Tubes oder ideale Air Sections im Angebot, manchmal auch beides.

Bei durchwachsenen Bedingungen fanden bereits gestern die Trials statt, bei denen insgesamt 24 Geladene, zumeist aus Westaustralien stammende Surfer die Möglichkeit hatten, einen von drei begehrten Plätzen im Hauptevent zu ergattern. Bei den Männern gelang dies Yadin Nicol und Nathan Hedge (beide Australien), und bei den Frauen qualifizierte sich Laura MacCauly, die nur 10 Minuten von Margaret River entfernt in Gracetown zuhause ist.

Bei herbstlich frischen Temperaturen wurde heute Morgen dann der Hauptevent gestartet. Zuerst durften die Männer in sauberen 3-5 Fuß Wellen ihre erste Runde austragen, die noch keine KO Runde war. In den drei-Mann Heats qualifiziert sich der jeweils erstplazierte direkt für Runde 3. Kelly Slater patzte überraschend gegen Yadin Nicol, den Gewinner der Trials, und wird in Runde 2 nochmals an den Start müssen, ebenso wie Joel Parkinson, der gegen Adam Melling und Mitch Coleborn hinter seinen Möglichkeiten zurückblieb. Der amtierende Weltmeister Mick Fanning, der Local Hero Taj Burrow und vormalige Margaret River Pro Gewinner Josh Kerr qualifizierten sich alle souverän direkt für Runde 3. Für viele nicht ganz überraschend entwickelte sich der letzte Heat der Männer zum spannendsten des Tages. Bei zunehmend schlechten Bedingungen lieferten John John Florence, Kolohe Andino und Gabriel Medina und ein echtes Air Battle, das letzterer knapp für sich entscheiden konnte. Damit bestätigte der junge Brasilianer, der nach seinem Sieg beim Quik Pro an der Gold Coast momentan die Weltrangliste anführt, in beeindruckender Weise seine bestechende Form. An seine Rolle als möglicher Titelfavorit muss sich Medina allerdings erst noch gewöhnen. „Seltsam“ fühle es sich an ganz oben zu stehen, gab er auf der gestrigen Pressekonferenz zu verstehen.

Bei den Frauen setzten sich soweit alle Favoriten durch. Lokalmatadorin Laura MacCauly scheiterte erst in letzter Minute knapp an der amtierenden Weltmeisterin Carissa Moore, wird jedoch in Runde 2 noch einmal die Chance bekommen sich für Runde 3 zu qualifizieren.

Text: Fabian Haegele

 Drug Aware Margaret River Pro 2014

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Ergebnisse Männer:

 Heat 1: Filipe Toledo (BRA) 12.23, Nat Young (USA) 8.77, Aritz Aranburu (ESP) 8.23

Heat 2: Jordy Smith (ZAF) 15.33, Raoni Monteiro (BRA) 10.70, Sebastian Zietz (HAW) 6.26

Heat 3: Taj Burrow (AUS) 10.77, Brett Simpson (USA) 9.50, Fred Patacchia (HAW) 7.60

Heat 4: Adam Melling (AUS) 13.17, Joel Parkinson (AUS) 10.83, Mitch Coleborn (AUS) 9.30

Heat 5: Yadin Nicol (AUS) 15.23, Kelly Slater (USA) 11.87, Bede Durbidge (AUS) 10.37

Heat 6: Mick Fanning (AUS) 13.17, Nathan Hedge (AUS) 9.43, Matt Wilkinson (AUS) 7.57

Heat 7: Julian Wilson (AUS) 16.00, Jeremy Flores (FRA) 11.53, Dion Atkinson (AUS) 9.17

Heat 8: Miguel Pupo (BRA) 12.57, C.J. Hobgood (USA) 11.06, Travis Logie (ZAF) 8.90

Heat 9: Josh Kerr (AUS) 10.50, Adrian Buchan (AUS) 4.83, Alejo Muniz (BRA)

Heat 10: Jadson Andre (BRA) 14.50, Owen Wright (AUS) 11.26, Adriano de Souza (BRA) 9.86

Heat 11: Kai Otton (AUS) 13.40, Mitch Crews (AUS) 12.83, Michel Bourez (PYF) 11.10

Heat 12: Gabriel Medina (BRA) 15.40, John John Florence (HAW) 14.67, Kolohe Andino (USA) 12.96

 

Ergebnisse Frauen:

Heat 1: Courtney Conlogue (USA) 13.83, Coco Ho (HAW) 7.16, Alana Blanchard (HAW) 5.13

Heat 2: Stephanie Gilmore (AUS) 9.16, Paige Hareb (NZL) 6.77, Pauline Ado (FRA) 3.46

Heat 3: Carissa Moore (AUS) 11.43, Laura Macaulay (AUS) 11.04, Alessa Quizon (HAW) 6.13

Heat 4: Tyler Wright (AUS) 11.50, Johanne Defay (FRA) 10.76, Dimity Stoyle (AUS) 7.86

Heat 5: Malia Manuel (HAW) 12.50, Sally Fitzgibbons (AUS) 9.17, Nikki Van Dijk (AUS) 7.57

Heat 6: Bianca Buitendag (ZAF) 14.40, Lakey Peterson (USA) 8.27, Laura Enever (AUS) 7.20

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Taj Burrow beim Bottom Turn auf einem soliden Righthander. Der Lokalmatador zählt bei diesem Event auf jeden Fall zum Favoritenkreis.

Foto: ASP