Nachdem die Männer ihre komplette erste Runde am Mittwoch gesurft hatten, ging es beim Margaret River Pro 2014 nach drei Ruhetagen am Sonntag endlich weiter. Die Bedingungen waren in der Zwischenzeit zwar fantastisch gewesen, augenscheinlich zogen die Veranstalter es jedoch vor die besten Surfer der Welt in etwas gröβere Wellen zu schicken, auch wenn diese nicht ganz so sauber waren. Von den Favoriten, die in Runde 1 gewackelt hatte, konnten sich alle mehr oder weniger souverän durchsetzen. Kelly Slater verwies in einem spannenden Heat Nathan Hedge in seine Schranken, der sich über die Trials qualifiziert hatte. Auch Joel Parkinson und Owen Wright kamen ohne Probleme eine Runde weiter, ebenso wie Michel Bourez und Bede Durbridge, die beide in Freesurf Sessions außerhalb des Events mit ihrem Power Surfing beeindruckt hatten. Leider zog Aritz Aranburu, die einzige europäische Hoffnung, in einem hart umkämpften Heat gegen den Brasilianer Adriano De Souza hauchdünn den Kürzeren.

Im ersten Heat der dritten Runde lieferten Bede Durbridge und der Lokalmatador Taj Burrow ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen. Kurz vor Ende des Heats lag Durbrigde mit nur ein paar Zehntelpunkten in Führung, als Burrow eine Welle anpaddelte, die alles hätte ändern können. Beim Takeoff blieb er jedoch mit einem Arm in der Leash von Durbridge hängen, verlor die Balance und wurde „over the falls“ vom Weiswasser in die Tiefe gerissen, was gleichzeitig das Ende seiner Hoffnungen auf einen Sieg in seinem Heimevent bedeutete. Burrow nahm es sportlich, unterhielt sich auf dem Rückweg zur Umkleide lange mit seinen Fans und schenkte einem Jungen aus der Zuschauermenge sein Surfbrett.

John John Florence, derzeit für viele der interessanteste Surfer auf der Tour, traf in Runde 3 nach seiner knappen Niederlage in der ersten Runde erneut auf einen Gabriel Medina in Bestform. Die beiden Air Spezialisten lieferten den zahlreichen Zuschauern erneut eine erstklassige Show, doch Medina behielt am Ende ein weiteres Mal knapp die Oberhand. Mit dem höchsten Air des Contests bisher schaltete der Gewinner der Trials Yadin Nicol im darauf folgenden Heat den amtierenden Weltmeister Mick Fanning aus. Ebenfalls für eine Überraschung sorgte der junge Brasilianer Felipe Toledo, der mit mehreren soliden Airs gegen Julian Wilson eine Runde weiter kam. Ansonsten setzten sich überwiegend die Favoriten durch, Joel Parkinson und Kelly Slater, ebenso wie Jordy Smith und der vormalige Sieger des Margaret River Pro Josh Kerr. Es bleibt in jedem Fall weiter spannend.

Bei den Frauen wurde ein Großteil des Events bereits am Donnerstag in sauberen 2m Wellen gesurft. Nur noch die Halbfinals und das Finale wurden am Sonntag absolviert. Der Level, auf dem die Mädels am Finaltag surften, war dabei sensationell. Vom Strand aus war fast nicht zu erkennen, dass es sich bei den Finalistinnen nicht um Männer handelte, darin waren sich Kommentatoren und die meisten Zuschauer einig. Die Hawaiianerin Carissa Moore und Tyler Wright aus Australien attackierten die Wellen mit so viel Power und Style, wie man es noch vor wenigen Jahren bei den Frauen für unmöglich gehalten hätte. Am Ende eines spannenden Finales setzte sich die amtierende Weltmeisterin und Vorjahressiegerin Moore knapp gegen Wright durch.

Text: Fabian Haegele



Ergebnisse Männer – Runde 2:

Heat 1: Kelly Slater (USA) 14.00 def. Nathan Hedge (AUS) 13.16
Heat 2: Joel Parkinson (AUS) 10.64 def. Mitch Coleborn (AUS) 6.96
Heat 3: Nat Young (USA) 15.10 def. Brett Simpson (USA) 6.97
Heat 4: C.J. Hobgood (USA) 15.10 def. Raoni Monteiro (BRA) 12.57
Heat 5: Adriano de Souza (BRA) 11.17 def. Aritz Aranburu (ESP) 10.94
Heat 6: John John Florence (HAW) 17.60 def. Dion Atkinson (AUS) 13.43
Heat 7: Michel Bourez (PYF) 10.77 def. Travis Logie (ZAF) 9.70
Heat 8: Owen Wright (AUS) 13.20 def. Perth Standlick (AUS) 10.00
Heat 9: Adrian Buchan (AUS) 13.10 def. Mitch Crews (AUS) 11.77
Heat 10: Kolohe Andino (USA) 13.50 def. Jeremy Flores (FRA) 12.17
Heat 11: Sebastian Zietz (HAW) 15.83 def. Matt Wilkinson (AUS) 12.77
Heat 12: Bede Durbidge (AUS) 13.03 def. Fred Patacchia (HAW) 12.67

Ergebnisse Männer – Runde 3:

Heat 1: Bede Durbidge (AUS) 14.00 def. Taj Burrow (AUS) 10.70
Heat 2: Josh Kerr (AUS) 12.23 def. Adrian Buchan (AUS) 6.23
Heat 3: Jordy Smith (ZAF) def. Adam Melling (AUS)
Heat 4: Miguel Pupo (BRA) 11.34 def. C.J. Hobgood (USA) 9.67
Heat 5: Gabriel Medina (BRA) 16.44 def. John John Florence (HAW) 13.00
Heat 6 : Yadin Nicol (AUS) 16.94 def. Mick Fanning (AUS) 9.83
Heat 7: Kelly Slater (USA) 12.56 def. Jadson Andre (BRA) 10.47
Heat 8: Michel Bourez (PYF) 12.87 def. Kai Otton (AUS) 9.70

Ergebnisse Frauen Finale:

Carissa Moore (HAW) 15.73 def. Tyler Wright (AUS) 14.10

Ergebnisse Frauen Halbfinals:

Semifinal 1: Carissa Moore (HAW) 15.83 def. Stephanie Gilmore (AUS) 12.67
Semifinal 2: Tyler Wright (AUS) 15.83 def. Sally Fitzgibbons (AUS) 12.67

Alle weiteren Results der Frauen gibt es auf der ASP Webseite.

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Margartet River Pro 2014 Tag 2

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Power und Style: Bede Durbridge beim Cutback
Foto: ASP