Was für ein Winter! Die Big Wave Saison 2009/ 2010 wird wahrscheinlich als die beste seit 1969 in die Geschichte eingehen - dem Jahr als Greg Noll mit seinem Ritt in Makaha das Surfen großer Wellen zu einer eigenen Disziplin machte. Ähnlich wie Noll damals, wurden wahrscheinllich auch die zeitgenössischen Hellmen durch die Dauerbombardierung mit 20 Fuß+ Swells dermaßen eingelullt, dass sie sich an neue Grenzen wagten. Immer neue Rekorde wurden in inflationärer Häufigkeit verkündet: Sion Milosky an einem Outer Reef, Twiggy in Mavericks oder Mark Healey und Shane Dorian in Waimea am Tag vor dem Eddie – immer wieder hieß es in diesem Winter: "Biggest Wave ever paddelt in!" Der Eddie 2010 selbst gilt als einer der größten, saubersten und besten aller Zeiten. Jaws, das Tow-Monster auf Maui, erwachte zum ersten mal seit Jahren wieder zum Leben. Und auch Todos Santos und die Big Wave Spots Südamerikas verzeichneten viele Top-Tage. 

Dies alles führte dazu, dass es eine Rekordanzahl an Einsendungen zu den Billabong XXL Global Big Wave Awards gab. Die Preise, die am 23. April 2010 im Grove Theater in Anaheim/Los Angeles, Kalifornien bereits zum 10. Mal verliehen wurden, ehren die Surfer, die in den vergangenen 12 Monaten die größten, gefährlichsten und spektakulärsten Wellen geritten sind. In diesem Jahr wurden in insgesamt sieben verschiedenen Kategorien die Gewinner vor rund 2.000 geladenen VIPS aus der Surfindustrie bekannt gegeben und mit Prämien in einem Gesamtwert von US0.000 belohnt. Die Sensation war natürlich der Sieg des Nürnberger Tow-Surfers Sebastian Steudtner in der Kategorie "Biggest Wave" – eine Wahl, die nicht jedem geschmeckt hat. Dabei ist keine Kategorie so objektiv bewertbar wie diese, schließlich wird lediglich die Höhe der Welle gemessen. Da alle "Biggest Wave"-Einsendungen aus Jaws stammten (und daher auch allesamt getowt wurden), fällt es schwer, die Empörung besonders Christian Fletchers zu verstehen. Wahrscheinlich herrschte einfach dumpfeste Fremdenfeindlichkeit gegenüber dem "German" vor. Mehr dazu im Interview mit Sebastian!

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